Samstag, 16. November 2013

Edle Suiten für Asylanten?

"Also wie in Hotelzimmern wirds in den Wohnungen ja nun nicht aussehen - die gebrauchten Betten, Matratzen, Tische und Stühle von vielen Dresdner Hotels helfen aber, innerhalb der nächsten Wochen derzeit leerstehende Wohnungen so auszustatten, dass die bis zum Jahresende nach Dresden kommenden Asylbewerber eine menschenwürdige Unterkunft bekommen. Damit müssen keine Notquartiere wie Schulen, Turnhallen etc. genutzt werden. Mein Dank gilt den vielen Dresdner Hotelbetreibern, die sich bisher gemeldet haben so wie der Gagfah, die unkompliziert die Wohnungen schnell zur Verfügung stellt!"

Sozialbürgermeister Martin Seidel (auf fb)

Donnerstag, 16. Mai 2013

„Die Ratten“ im Staatsschauspiel

Überzeugende Gerhart-Hauptmann-Premiere vom 10. Mai 2013

Bericht
von © Reinhard Heinrich

Stück und Zeit

Für eine Komödie ist es tragisch genug - und für eine Tragödie recht komisch. So wird es Gerhart Hauptmann auch gemeint haben, als er 1911 seine „Berliner Tragikomödie“ dem leicht irritierten Theaterpublikum vorstellte. Hauptmanns „zwei Welten“ wurden damals vom Zuschauer kaum wahrgenommen, so lange er sich voll seiner eigenen zugehörig fühlen konnte. Dass ein Mensch „aus besseren Kreisen“ jedenfalls für weniger gut galt, als einer aus „guter Gesellschaft“, war noch kein Grund zum Nachdenken. In den Köpfen der Leute war das Kaiserreich praktisch für „ewig“ konzipiert. Gerhart Hauptmann zeigt mit seinem Stück, wo es vor 1911 schon sichtbar bröckelte.
In dieser Aufführung wird allerdings niemandem etwas geschenkt. Nicht dem Zuschauer, nicht den Darstellern und erst recht nicht Gerhart Hauptmann. „Viel geehrt und ausgiebig“ (s. „Die Teppichweber von Kujan Bulak“, B. Brecht 1927) wurde G. Hauptmann im Kaiserreich, in den Republiken und auch eine 1941 erschienene „Geschichte der Deutschen Literatur würdigt sein Werk (10 Stellen im Register).
Was der Autor uns zu geben hat, das gibt er: eine Abbildung von den Verhältnissen vor den „herrlichen Zeiten“, denen Wilhelm Zwo sein Volk „entgegen führen“ zu wollen erklärt hatte (s. „Realienbuch“ v. 1912). Ob nun unter Wilhelms Regiment, ob unter Kohls „keinem wird es schlechter gehen“-Kabinett oder Merkels „bester Regierung seit 1990“ - so viel hat sich anscheinend nicht geändert. Mittels aktueller Kinderleichen „mit sozialem Hintergrund“ bringen uns diverse Illustrierte auch heute zum wohligen Schaudern mit einem Schuss (selbst-)gerechter Empörung. Und genau wie bisweilen William Shakespeare wusste auch Gerhart Hauptmann hier keine andere Auflösung für den letzten Akt, als ein „geschmackvolles Blutbad“ (Mark Twain). Und wir wissen es - unveränderliche Verhältnisse vorausgesetzt - auch nicht besser.

Das Stück auf der Bühne
Thomas Eisen, Rosa Enskat, Albrecht Goette,
Annika Schilling, Jan Maak, Sascha Göpel,
Jonas Friedrich Leonhardi
Foto: Matthias Horn

Das rund hundert Jahre alte Drama einmal wieder auf die Bühne zu bringen, damit wir vielleicht noch mal darüber nachdenken, ist das Verdienst des Dresdener Staatsschauspiels. Nun wird die Entscheidung für Hauptmanns Tragikomödie nicht so furchtbar schwierig gewesen sein. Schliesslich sichert der Autor in Dresden nicht zum ersten Mal volle Säle - sowie gelegentlich auch den zuverlässigen Argwohn selbsternannter Deutungshoheiten in Presse, Funk und Fernsehen - so, wie er hier gern aufgeführt wird.
Die Berliner Mietskaserne, in der das Drama sich abspielt, ist im Bühnenbild (Aurel Lenfert) im Wesentlichen auf einen der „breiten Corridore“ (s. Hauptmanns Entwurf von 1909) beschränkt. Und diese „Beschränkung“ dehnt den „Corridor“ geradzu gespenstisch auf die volle Bühnenbreite und seine Tiefe wird als Projektion nahezu unendlich gezeigt. Eine Wohn-Hölle, von der Heinrich Zille treffend sagte, dass man allein mit ihr schon einen Menschen erschlagen  kann, wie mit einer Axt.

Donnerstag, 7. März 2013

Einen fröhlichen Frauentag!

„Die Blumen von Yorkshire sind wie die Frauen von Yorkshire. Jeder Schritt ihres Werdens hat etwas Bezauberndes. Aber in der letzten Phase erstrahlen sie am allerherrlichsten.“



Ganz im Zeichen des oben stehenden Zitats aus der Komödie „Kalender Girls“ begeht die Comödie Dresden am Freitag, den 08. März den Internationalen Frauentag, der vor über 100 Jahren von der Deutschen Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin ins Leben gerufen wurde, um für das Wahlrecht der Frauen zu kämpfen. Seither gehört der Tag allen Frauen weltweit. 
  
In der Comödie gehört dieser Abend den „Kalender Girls“. Gleich 6 Mal geballte Frauenpower erwartet die Besucher unserer Premiere: Defa-Star Renate Blume ("Der geteilte Himmel"), Marienhof-Darstellerin Viktoria Brams, "Für alle Fälle Stefanie"-OberschwesterWalfriede Schmitt, die "In aller Freundschaft"-Serienstars Uta Schorn und Ursula Karusseit sowie Sängerin und SchauspielerinAngelika Mann stehen in der britischen Komödie nach dem gleichnamigen Kinohit von 2003 gemeinsam auf der Bühne bei der ausverkauften Premiere. Doch die Comödie widmet den Damen im besten Alter (gemeinsam sind sie 408) und allen Vertretern des schönen Geschlechts einen ganzen Monat und so wird, startend mit dem Internationalen Frauentag, aus dem März 2013, in dem  „Kalender Girls“ täglich (außer Montags) auf dem Spielplan steht, ein FrauenMONAT.
  
Das Stück erzählt die Geschichte von sechs starken Frauen, die für einen guten Zweck aus ihrem biederen Vorstadtleben ausbrechen und allesamt nackt für einen Kunstkalender posieren. Es ist eine Geschichte von Verlust und Freundschaft, von Mut zur Veränderung und der Würdigung erotischer Schönheit im Alter. Eben eine Geschichte ganz im Zeichen der Weiblichkeit.  
  
Nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der anschließenden Premierenfeier stoßen wir auf die Ladies an und freuen uns auf die passenden musikalischen Gäste: Die beste weibliche A-cappella-Band Europas, die „medlz“ aus Dresden. 

Freitag, 1. Februar 2013

Dresden wird wohl als einzige deutsche Großstadt den Rechtsanspruch auf Kita bedarfsgerecht(!) erfüllen ...


Sozialbürgermeister Martin Seidel gestern auf facebook:

Zitat:
Dass selbst Bauverzögerungen von 2 bis 4 Wochen (!) bei Kitas der "SZ" heute einen Kommentar wert sind, ist schon erstaunlich. Mal davon abgesehen, dass nur sehr wenige Eltern tatsächlich davon betroffen sind, da es sich vielfach um Einrichtungen handelt, in die auf Grund der Fertigungstermine noch gar keine Platzvermittlung hin erfolgt ist bzw. diese erst 2014 eröffnet werden sollen, haben längere Bauverzögerungen, die es in der Vergangenheit schon aus unterschiedlichsten Gründen und auch deutlich länger gab, bisher nicht so sehr interessiert. Man hat den Eindruck, dass langsam das Maß und der Blick für das realistisch mögliche und machbare verschwimmt. Dass wir in Dresden wohl als einzige deutsche Großstadt den Rechtsanspruch am 1.8. bedarfsgerecht (!) mit dann vorhandenen Plätzen untersetzen können, weil wir uns in den letzten Jahren alle zusammen (Verwaltung, Stadtrat, Eltern etc.) dafür den A..... aufgerissen haben, scheint wurscht zu sein. Dass es Bauverzögerungen um 14 Tage gibt, scheinbar um so schlimmer...
Dass hier sich tatsächlich langfristig "alle zusammen (Verwaltung, Stadtrat, Eltern etc.) dafür den A..... aufgerissen haben", zeigt unter anderem dieser Blätt'l-Bericht von Pet Fischer aus dem Jahr 2010.

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